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Bergtour vom Berner Oberland über den Rawilpass ins Wallis

Hitze pur, so lautete die Wetterprognose, und trotzdem liessen sich fast 20 wanderfreudige Nasen auf das Abenteuer ein. Das mag wohl daran liegen, dass Theo als Organisationstalent immer wieder traumhafte und auch anspruchsvolle Touren im Visier hat.


Mit vollgepacktem Rucksack, viel Palaver und frohgesinnt ging’s zeitig los ab Zürich über Bern nach Zweisimmen. Von dort aus weiter mit dem Postauto nach Lenk im Simmental. Es ist wohl immer wieder eine Kunst für den Organisator die Schafherde zusammen zu halten. Das Postauto ist schon losgefahren und schon wurde Chris als vermisst gemeldet. Halt, halt es fehlt noch einer von uns, war lautstark zu hören. Der Chauffeur, mit Verständnis für die Situation, dass auch mal jemand seine Notdurft verrichten muss, hat Chris im letzten Moment noch aufspringen lassen. Das gehört in den Bericht, wurde mir ans Herz gelegt.


In Lenk angekommen glühte schon bereits die Sonne mit ihrer ganzen Kraft. Traditionsgemäss machten wir vor dem grossen Marsch noch Kafihalt. Die Erfrischung hat Ursi Huber uns offeriert zu ihrem Geburtstag. Die Gruppe gratuliert mit dem Happy-Birthday-Song. Liebe Ursi, zum Geburi viel Glück!


Los ging’s zuerst unter schattenspendenden Bäumen entlang den tosenden Simmenfällen bis zum Beizli Siebenbrunnen, wo wir zur Mittagsrast einkehrten. An diesem Ort entspringt die Simme. Die Quelle sprudelt je nach Wassermenge in sieben Hauptschüssen als dreissig Meter breiter Fächer aus Gesteinsspalten unter der Felswand des Flueschaftsberges hervor. Sie bildet unter den schweizerischen Quellen eines der schönsten Wasserspiele.


Nach dem Essen machten sich die Tüchtigen schon früher auf um noch eine alternative Zusatzroute zu bewältigen. Theo hat sich wie immer etwas für die Spitzensportler ausgedacht, aber auch für Patienten wie mich. Der Aufstieg über die Langermatte zur Iffigenalp war für mich bei sengender Hitze mit grosser Mühe zu bewältigen. Nelly und Rolf haben sich meiner angenommen und wir gingen gemächlichen Schrittes Stück für Stück. Immer wieder wurden wir mit einer prächtigen Aussicht belohnt. Ein nettes Bergbeizli auf der Langermatte lud zur Erfrischung ein. Auch unsere schnelle Truppe hatte mit der Hitze zu kämpfen und zog es vor, auf uns zu warten. Ein sympathischer Wanderer aus dem Baselland hatte sich zu uns gesellt. Für mich die Gelegenheit zur Werbung für den Züri-Träff und für einen netten Flirt! Er hat sich meiner angenommen und mit mir den Abstieg bis zur Iffigenalp bewältigt. Von da an trennten sich unsere Wege leider schon. Also bis demnächst im Züri-Träff!!


Das Berghaus Iffigenalp, ein typisches Berner Holzhaus mit den berühmten Lauben erinnert an Gotthelf Zeiten. Vor allem die Sessel und Fauteuils die auf den kühlen Lauben zum Ruhen einladen. Ebenso ein Liegestuhl unter einem schattenspendenden Baum. Das Nachtessen war wie immer gut und reichlich, die Wirtsleute sehr gastfreundlich und die Gruppe gesellig. Schon frühzeitig sorgten die Damen für ihren wohlverdienten Schönheitsschlaf was unseren Herren Anlass zum Klagen gab. Wie es scheint, müssen sich die Herren das nächste Mal etwas einfallen lassen um uns bis zur späteren Stunde bei Laune zu halten! Trotz Müdigkeit fand ich keinen Schlaf und konnte bei lauen Temperaturen einen Himmel voller prachtvoll glänzender Sterne bewundern.


Am Sonntag machten wir uns nach ausgiebigem Frühstück schon um kurz nach 8 Uhr auf den Weg. Ein steiler Anstieg war angesagt. Das machte mir ehrlich gesagt schon etwas Sorge, aber Theo hat für Leute wie mich immer wieder motivierende Argumente. Der steile Anstieg liess sich bei Schatten und noch angenehmen Temperaturen gut bewältigen. Rolf gab uns zuhinterst ein meinen Kräften angemessenes Tempo an. So konnte auch ich den Aufstieg problemlos schaffen und dabei die atemberaubende Aussicht auf das Berner Oberländer Alpenpanorama geniessen. Das Rawilseeli lud uns zur Rast ein. So machten wir auf der Alpage du Rawil Mittagsrast. Wir waren nicht die Einzigen an diesem netten Ort. Bald schon gesellten sich neugierige Eringer Kühe zu uns und zeigten sich sehr anhänglich. Insbesondere Priska’s schwarzer Schirm hat es ihnen sehr angetan. Die Biester liessen uns keine Ruhe, so machten wir uns auf den Weg zum Abstieg Richtung Lac du Tseuzier. Sengende Hitze und beissende Sonnenstrahlen waren unsere Begleiter auf dem steilen und geröllhaltigen Abstieg. Das Panorama hinunter auf den See und dahinter die verschneiten Walliser Alpen liessen diesen Abstieg erträglicher erscheinen.


Am Lac du Tseuzier konnten wir uns in einer gemütlichen Bergbeiz von den Strapazen erholen. Dafür mussten die Kellnerinnen grossen Einsatz leisten um den Ansturm zu bewältigen. Sie meisterten das Ganze à la façon des suisses romandes und gaben ihr Bestes. Dabei musste ausgerechnet Theo lange auf seine Bestellung warten und dies als Dank für seine grandiose Organisation. Umso mehr ist Dir die Gruppe wohlgesinnt und bedankt sich für die wunderschöne Tour und dein grandioses Engagement!


Lieber Theo weiter so!

Monika Baumann

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