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Säntistour


Diese grandiose aber anspruchsvolle Bergtour lockte uns mutigen und tüchtigen Berggänger schon frühzeitig Richtung Osten. Für den Samstag waren die Wetterprognosen alles andere als sicher, aber wir wollten uns Theos grandiose Tour nicht entgehen lassen. Er hat seine Herde gut vorbereitet und auf Schwindelfreiheit und Trittsicherheit appelliert.

Auf der Fahrt nach Wasserauen zeigte sich zwar hin und wieder die Sonne, trotzdem kürzten wir den Aufstieg zur Ebenalp mit der Seilbahn ab. Auf dieser Höhe waren die Temperaturen nicht mehr so sommerlich und die Witterung gönnte uns nur noch bedingt Rundsicht über das appenzellische, sanktgallische und thurgauische Hügelland und die weite Bodenseegegend.

Da die Ebenalp für Delta- und Gleitschirmpiloten als einer der bekanntesten "Flugberge" gilt und ein paar mutige Züriträffler sich in der Vergangenheit auf dieses Abenteuer eingelassen hatten, kamen Erinnerungen auf, vor allem an Rolfs ersten Startversuch welcher zu seinem großem Ärger mit einem kläglichen Sturz endete.

Frisch gestärkt starteten wir unsere Tour mit dem Aufstieg zum Berggasthaus Schäfler wo eine währschafte Suppe auf uns wartete. Dann ging es so richtig los zum Aufstieg Richtung Säntisgipfel. Die exponierten Stellen machten sich schon bald bemerkbar, waren allerdings gut mit Seilen gesichert, sodass der Pfad für uns alle problemlos passierbar war. Noch war uns das Wetter gut gesinnt und wir konnten die herrliche Aussicht über Seealpsee und die felsige Bergwelt geniessen. Der Pfad eignet sich wirklich nur für Trittsichere, denn das Gelände ist sehr steil und festhalten ist immer wieder angesagt. Imposante Felswände zu unserer rechten und einen enormen Steilhang zu unserer linken ermahnten zur Vorsicht. Je höher, desto steiniger der Weg und plötzlich kam ein heftig wehender Wind auf. Die schnelleren hatten schon erheblich Vorsprung und unsere Schritte wurden zunehmend schneller weil mit dem Wind auch dichtere Wolken aufkamen. Bald schon kam der prognostizierte Regen der die Sicht zusätzlich trübte. Die schnelle Truppe hatte es dermaßen eilig, dass sie nicht mehr aufzuholen war. Plötzlich sahen wir Rita, die auf uns wartete weil sie sich des Weges nicht mehr sicher war. Bald schon kam ein mulmiges Gefühl auf, weil wir nicht mehr sicher waren, ob Priska bei den vordersten dabei war. Wir passierten die Schneebretter des blauen Schnees, Resten des früheren Säntisgletschers. Ein Donnergrollen war zu hören und Theo begann nach Priska zu rufen. Tatsächlich bekam er Antwort von Priska die des Weges abgekommen war. Nun konnten wir die letzte Passage bis zum Säntisgipfel, die so genannte Himmelsleiter zusammen in Angriff nehmen. Eine Kletterpartie im wahrsten Sinne des Wortes, begleitet von einem eisigen Wind, Kälte, Regen und dichtestes Gewölk. Selbst Handschuhe schützten kaum vor frostigen Händen und mit letzten Kräften kletterten wir zum Himmel empor.

Oben angekommen mussten wir erst mal durchatmen bevor wir durch den Tunnel in die wärmende Gaststube des Berggasthauses Säntis gelangten.

Im Berggasthaus wurden wir mit einem feinen Menu zum Nachtessen verwöhnt, während sich die Bergwelt draussen in eine Winterlandschaft verwandelte. Aus dem Regen wurde Schnee aber das schien niemandem die gute Laune zu nehmen, im Gegenteil, einer der Gäste spielte rassige Stücke auf dem Klavier in der Gaststube und eine Gruppe gab ihre Gesangskünste zum Besten. Im Massenschlag herrschte eisige Kälte, sodass wir um jede Wolldecke froh waren. Am Sonntag zeigte sich das Wetter wieder von seiner besten Seite und die Sonne brachte den Schnee rasch zum schmelzen. Wir warteten im Gasthaus, bis die Tour über den Lisengrat zum Rotsteinpass zu verantworten war. Dabei kam Theos Talent die Gruppe sicher zu führen richtig zum Vorschein. Gabi, Priska, Ronny und ich nahmen den regulären Abstieg unter die Füsse. Die anderen nahmen die Herausforderung des Lisengrates an. Ein paar exponierte Stellen sorgten auch für uns für Herausforderung aber das war gut machbar. Unsere Blicke schweiften des öfteren zu den anderen aufs Lisengrat. Immer wärmer werdende Sonnenstrahlen begleiteten uns auf dem Abstieg mit herrlicher Rundsicht hinunter zum Seealpsee. Es blieb uns genügend Zeit für Fotos, einem längeren Rast und einem Schwatz mit einer Wandergruppe. Fast zeitgleich trafen wir mit den anderen auf der Meglisalp ein. Ein gut geführter Gasthof lud zum Mittagessen ein. Die vielfälltigen Menus wurden rasch serviert sodass wir bald den Abstieg nach Wasserauen unter die Füsse nehmen konnten. Dieser führte nicht direkt zum Seealpsee hinunter, sondass wir den Aufstieg vom Samstag auf der gegenüberliegenden Bergkette nochmals revue passieren lassen und noch lange das herrliche Säntispanorama mit seinen steilen und felsigen Berggipfeln bewundern konnten.

Vielen Dank Theo für diese abenteuerliche Bergtour. Monika Baumann

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