Eine ausgelassene Gruppe von 15 wanderlustigen Zueri-Traefflern und Zueri-Traefflerinnen machte sich, nachdem wir uns im Amdener Arvenbühl erst mal gestärkt hatten, voller Tatendrang auf in Richtung Speer und Tanzboden. Die Temperatur begann schnell anzusteigen und trieb uns trotz Wetter angepasstem Marschtempo den Schweiss aus allen Poren. Unterwegs kamen wir immer wieder in den Genuss von fantastischen Aussichten auf den Zürichsee und die Zentralschweizer Alpen. Nach einem ruppigen Aufstieg in praller Sonne trafen wir, für die einen gerade zum rechten Zeitpunkt, im Restaurant Obere Chäseren ein, wo sich die zähen Gipfelstürmer bald einmal auf den Weg in Richtung Speer verabschiedeten. Die Gruppe „gemütlich“ verweilte weit über eine Stunde im höckigen Alpbeizli und bestaunte beim Lunch das eindrucksvolle Bergpanorama. Auf der Elisalp traf die Gruppe „gemütlich“ nach einer guten Stunde wieder auf die doch etwas müde gewordenen Gipfelstürmer, die von der phänomenalen Aussicht schwärmten und sichtlich auf ihre Kosten gekommen waren. Die letzten anderthalb Wegstunden setzten dann allen Beteiligten spürbar zu und der Tanzboden schien und schien nicht näher zu kommen.
Was dann nach unserer Ankunft auf dem Tanzboden folgte, wird wohl manchen Teilnehmern von Rony’s Wanderung noch lange in bester Erinnerung bleiben. Zuerst überraschte uns die überaus sympathische Wirtin Brigitte mit einem Welcome Drink und Snacks – Kompliment Rony, super organisiert! – dann setzten wir uns an die beiden Aussichtstische und genossen bei exzellenter Grillade, einem Weltklasse-Kartoffelgratin und edlem Primitivo ein absolut geniales Essen. Immer wieder blieben unsere Blicke auf dem nahen Zürichsee und den Innerschweizer Alpen hängen. Mit fortrückender Stunde wurde die Stimmung immer romantischer und ein majestätischer, blutroter Sonnenuntergang, begleitet von einem Kaffee Tanzboden, setzte diesem unbeschreiblichen Abend die Krone auf. Der Schreiber, schon über acht Jahre im Verein, kann sich nicht an viele ähnlich schöne Zueri-Traeff-Abende erinnern. Noch lange blieben wir fast wie andächtig auf der Terrasse sitzen und liessen unsere Gedanken schweifen…
Am andern Morgen brachen wir rechtzeitig auf zum Ricken und Atzmännig, um nicht allzu viel des Weges in der grössten Hitze zurücklegen zu müssen. Obwohl der grösste Teil der Wanderung durch kühlen Wald führte, war es schon um elf Uhr drückend heiss, sodass eine grössere Gruppe auf dem Ricken beschloss, auszusteigen und die Heimreise anzutreten. Die verbliebenen sieben Wanderer zogen unter Rony’s Führung zum idyllisch gelegenen Bauernrestaurant Hüttenberg. Der kurze und steile Anstieg kurz vor dem Mittag trieb uns den letzten Saft aus den Poren. Aber der viel gepriesene Fitness-Teller, von dem Rony geschwärmt hatte, hielt wirklich jedem Vergleich stand und entschädigte uns für die Strapazen. Mit dem Hüttenberg hatte unser Führer ein wahrhaft schönes „Höckchen“ ausgesucht, das richtiggehend zum Verweilen einlud. Die letzte gute halbe Stunde zum oberen Atzmännig war dann ein gemütlicher Spaziergang, zumal dort ein weiteres Beizli auf uns wartete. Belohnt mit einer tollen Aussicht auf den Zürichsee und die Linthebene genossen wir das kühle Bier, das wir uns redlich verdient hatten. Die Pause und die Wärme liessen uns immer müder werden und alle waren froh, das letzte Stück zum Atzmännig mit dem Sessellift runterfahren zu können. Damit waren wir am Ziel angelangt von Rony’s schöner Toggenburger Höhenwanderung – einer für jedermann unvergesslichen Tour.
Markus Hirzel
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