Nach einer spektakulären mehrstündigen Bahnfahrt mit dem Bernina Express in den genialen Panoramawagen kamen wir im Alp Grüm an und stiegen hinunter auf einen dünnen Bergpfad mit Wildblumen gesäumt zum Agriturismo beim Turbinenhäuschen. Dort wurden uns leckere hausgemachte "Taiadin" an Steinpilz und/oder Salbeisauce serviert und Nachschlag angeboten. Auch eine cremige selbstgemachte Erdbeerroulade fehlte nicht. Wir dachten schon, das sportliche Wochenende beginne vielversprechend!
Regula und Rolf sammelten dann alle satt gewordenen Züri-Träff Schäfchen, um sich auf den weiteren Bergweg Richtung Gletschergarten von Cavaglia zu begeben. Der schön serpentinenartige und steinige Weg führte uns direkt zum sympathischen Gletschergartenführer, welcher uns spannende geologische und geografische Einzelheiten beim Zeigen auf den bis teils 14 Meter tiefen und freigelegten Gletschermühlen vermittelte; diese stummen Zeugen der Millionen Jahre andauernden Schwerstarbeit gewaltiger Gletscher- und Wassermengen beeindruckten uns sehr.
Noch philosophierend über die universellen titanischen Kräfte im Gang auf unseren Planeten lief ein Teil der Züri-Träff-Gesellschaft weiter in das über 600 Höhenmeter unten liegende Städtchen Poschiavo und erreichte das einsame Juwel mit seinen malerischen Gässli und den verzierten Fassaden der von den damals heimgekehrten Puschlaver Zuckerbäckern erbauten Palazzi.
Im hübschen und in 2017 frisch renovierten Familienhotel Croce Bianca wurden wir vom Hotelier Claudio Zanolari herzlich empfangen.
Ähnlich wie bei allen vorigen Pfingstanlässen von Rolf und Regula, folgte dann ein Festival von Apéritifs mit raffinierten Veltliner Leckerbissen, kreativer Puschlaver Gastronomie, lebhafter und unterhaltsamer Führung im historischen Hotel Albrici mit seinen Illuminati inspirierten Fresken und Gemälden und einladenden Récamieres sowie gemütlichen Beisammensein mit rubinrotem Veltliner Wein.
Das Val di Campo unterhalb vom Bernina Pass entzückte uns am Sonntag mit seinen atemberaubend schönen Bergseen Saoseo, dem eiskalten Violasee und den zarten und versteckten Soldanellen.
Zum Abschluss des Aufenthaltes genoss ein Teil der Züri-Träffler die Marktstimmung in der italienischen Stadt Tirano während ein anderes Teil der Gesellschaft sich über die wilde Schönheit unterwegs am Lago di Poschiavo erfreute. Um 15.37Uhr am Pfingstmontag wurde es plötzlich ernst und unsere Bahnrückfahrt samt Koffern, Pelerinen und strahlenden Gesichtern setzte sich Richtung Pontresina, Landquart, Sargans und Zürich in Gang. Bis zu einem verschwundenen Koffer unterwegs, welcher inzwischen bestimmt wieder auftauchte, kamen alle sicher am Zielort an.
Rolf und Regula haben uns erneut eine originelle Pfingstreise an einem unbekannten Flecken Erde mit ungeahnten Naturschätzen, erstklassiger Küche, netten Begegnungen und unvergesslichen Momenten zusammengestellt. Herzlichen Dank an sie beide und weiter so!!
Christelle und Rony
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