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Pfingsten 2025 in Wildhaus

  • 16. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Bei strömendem Regen stand ich an der Bushaltestelle in Gebertingen, warm eingepackt, mit aufgespanntem Schirm, und wartete sehnsüchtig auf den Bus, der mich über den Ricken nach Wattwil brachte, wo ich zur Gruppe stossen konnte. Wie jedes Jahr haben sich Markus und Monika ein verheissungsvolles Programm für unseren Pfingstausflug ausgedacht. Diesmal nach Wildhaus ins Toggenburg. Die Gruppe kam pünktlich und wohlgelaunt schnatternd in den Zug nach Nesslau – Neu St. Johann. Von dort aus ging es mit dem Postauto nach Wildhaus und direkt ins Hotel Sonne, wo uns die mit dem Auto angereisten freudig in Empfang nahmen. Wir konnten unsere gemütlichen Gemächer schon beziehen, das Gepäck deponieren und uns einen Kaffee in der einladenden Gaststube genehmigen. Das Wetter hatte uns kommen sehen, und die Regenwolken lichteten sich allmählich. So konnten wir das für uns vorbereitete Programm freudvoll starten. Es erwartete uns eine dreistündige Wanderung zum Einlaufen. Ein gemütlicher Walk durch Wildhaus, dann durch das offene Tal, wo weidende Lamas uns liebevoll musterten. Die Wolken lichteten sich allmählich, und die Sonne warf ihre wärmenden Strahlen auf unsere warmen Kleider. Mit frontalem Blick zum Säntis wanderten wir gemütlich zum Restaurant Älpli, wo uns ein reichhaltiges Mittagessen erwartete. Markus und Monika hatten für uns einen reichhaltigen Salat und die lokale Spezialität Käsespätzle mit Apfelmuss vorbestellt. So kamen wir ohne Wartezeit zum ersten Genuss. Wohlwissend, dass uns noch zwei kürze, aber steile Aufstiege erwarten, hatten wir die deftige Speise genüsslich verzehrt. Wir hatten keine Eile, und es gibt immer viel zu erzählen. So konnten wir alle die kurzen Aufstiege zur Gondelbahnstation Gamplüt gut meistern. Das Wetter aber hatte wieder andere Pläne. Es verdichteten sich die Wolken und zeigten erneut Regen an. Gerade rechtzeitig, als der Regen einsetzte, erreichten wir das Bergrestaurant Gamplüt, aber es gab kein Licht in der Gaststube. Wie gut, dass es dennoch offen war. Die Wirtin machte Licht, schien aber vorerst nicht so erfreut über unseren Besuch. Dann aber erhellte sich ihr Gemüt, und sie bediente uns freundlich in ihrem Self-Service Restaurant. Für den Abstieg nach Wildhaus hatten wir uns für die Gondelbahn entschieden, obschon Trottinetts zur Auswahl standen. Wir Züri-Träffler auf Trottinetts, was für ein Spass das gewesen wäre.



Frühzeitig zurück im Hotel konnten wir die kleine Wellnessoase, bestehend aus einem Schwimmbecken im Kleinformat für max. 2 Schwimmer, einer Infrarot- und einer finnischen Sauna sowie einigen Liegestühlen, für die es kaum Platz gab, in Beschlag nehmen. Ich hatte mich für die finnische Sauna entschieden, die mir aber entschieden zu heiss war. Dennoch gelang es mir, in dieser hitzigen Sauna die Werbetrommel für den Züri-Träff zu schwingen für eine interessierte Person des Weitwandervereines.


Zum Nachtessen erwartete uns eine Gaumenfreude: zuerst ein Salatbuffet mit vielen bunten Salaten und leckeren Saucen, dann ein Fleisch- oder Vegi-Menu und ein Dessert. Die Speisen waren eine Gaumenfreude und auch auf das mitessende Auge abgestimmt. Wie jedes Jahr hatten uns Markus und Monika ein vielfältiges Wanderprogramm für Pfingstsonntag zusammengestellt, dessen Ausschreibungen die Fenster der Gaststube verheissungsvoll schmückten. Die strenge Tour von Markus: der Churfirstenweg von Sellamatt – Zinggen – Oberruestel – Hinterrugg – Chäserrugg – Sattel – Unterplisa – Iltios, insgesamt 5 Stunden mit Auf- und Abstieg von ca. 1000 m. Bevor Du jetzt meinen Bericht weiterliest, musst Du mir noch die Namen der sieben Churfirsten nennen. Ich kannte bisher nur den Chäserrugg. Keine Sorge, die Lösung folgt. Ich hatte mich für die Tour von Monika entschieden, eine Rundtour Oberdorf – Ölberg – Gamperfin - Oberdorf mit einer Wanderzeit von 3.5 Stunden und einem Auf- und Abstieg von ca. 450 m. Daneben gab es noch 6 weitere Optionen für die gemütlichen Wanderer: Klangweg, Panoramaweg Rosenboden, Thurwasserfälle, Schönenbodensee etc.


Die Nacht war für mich viel zu lange und eine schlaflose Katastrophe, die nicht enden wollte. Wie gut, dass die Tage immer wieder erwachen. Das verlockende Frühstücksbuffet und das verheissungsvolle Tagesprogramm lassen sämtliche nächtlichen Strapazen vergessen.


Gestärkt machten wir uns auf zur Talstation in Wildhaus, von wo wir den Sessellift nach Oberdorf nehmen wollten. Dort angekommen, sahen wir nur stillstehende Sessel und nahmen deshalb den steilen Aufstieg unter die Füsse unter der Annahme, dass die Bahn geschlossen sei. Bald schon sahen wir die Sesseli über unsere Köpfe nach oben gleiten. Wir sind alles fitte und tapfere Wanderer, sodass wir die Sesseli locker über uns schweben lassen konnten. Den Aufstieg zum Ölberg konnten wir bei idealem Wetter meistern. Bedeckt, aber ohne Regen, und bei idealen Temperaturen. Flora und Fauna zeigten sich mit ihrer ganzen Pracht. Die weidenden Rinder hielten Ausschau nach uns und liessen uns friedlich ihre Weiden durchqueren. Es erwartete uns ein Mittagessen aus dem Rucksack, begleitet vom eisigen Wind unter wolkenverhangenem Himmel. Das Berghaus Gamperfin war geschlossen, aber dafür diente uns ein gedeckter Eingang als willkommener Unterschlupf. Einer der gestapelten Festbänke bot uns sogar eine gemütliche Sitzgelegenheit, angelehnt ans Eingangstor. Bald schon bewegte uns ein leichtes Frösteln vorwärts in die Wälder und durch ein mit wunderschönen Blumen übersätes Hochmoor. Der Weg war teilweise mit Brettern belegt, ansonsten wir erheblich im Morast eingesunken wären. Morast begleitete uns aber auch auf dem Abstieg zurück nach Oberdorf. Jeder Tritt eine Herausforderung. Die prachtvolle, mit Blumen übersäte Landschaft, lassen den Morast an den Schuhen und Hosen bald vergessen. Das Bergrestaurant Oberdorf fast erreicht, setzte Regen ein. Wie schon am Samstag hatten wir gerade rechtzeitig die warme Gaststube erreicht. Zur Feier des Tages gönnten wir uns einen vorzüglichen Apfelstrudel oder Zwetschgenkuchen, kunstvoll angerichtet, eine mega Augenweide. Die Talfahrt auf den Sesseli war begleitet von leichtem Regen und frostigen Wind, eine garstige Angelegenheit. Lieben Dank Monika für diese schöne und unvergessliche Wanderung.



Auch die Gruppe von Markus hatte einen wunderbaren Tag. Der Weg war mit seinen ca. 15 Schneefeldern eine Herausforderung, welche die fitte Gruppe gut bewältigen konnte. Zwischen den Wolken hindurch bot sich eine fantastische und wohlverdiente Aussicht bis hinunter zum Walensee. Das Mittagessen konnte im Restaurant auf dem Chäserrugg eingenommen werden. Der eisige Wind hatte der Gruppe von Markus weitaus mehr zu schaffen gemacht als uns.



Die gemütliche Gruppe von Monika hatte auch insgesamt stolze ca. 14 km zurückgelegt und unerwartet heftig mit dem Morast zu kämpfen. Der Morast freute sich zusehends auf halbhohe Schuhe, die er genussvoll in seinen Bann gezogen hatte.


Das Abendessen war wiederum gut und reichlich, wieder mit den bunten Salaten, die verlockend aus ihren Schüsseln lugten, dann ein Braten mit Gratin und Gemüse und zum Dessert gebrannte Creme. Es gab viel zu erzählen und zu lachen, denn alle hatten einen unvergesslich schönen Tag erlebt.



Der Pfingstmontag beschenkte uns mit sonnigem Wetter. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zur Alp Sellamatt, von wo wir einen Teil des Sagenweges unter die Füsse nahmen, mit stetigem Blick auf alle 7 Churfirsten. Wenn Du bis hierher gelesen hast, verrate ich dir nun deren Namen mit Start beim Chäserrugg (2262 m), dann Hinterrugg (2306 m), Schibenstoll (2234 m), Zuestoll (2235 m), Brisi (2279 m), Frümsel (2263 m) und Selun (2204 m). Die wilden und blutrünstigen Toggenburger Sagen konnten wir uns nicht entgehen lassen, wie auch das wunderbare Panorama über das Toggenburg mit seiner Vielfalt an Flora und Fauna. Das Mittagessen im Restaurant Sellamatt war wiederum eine Gaumenfreude, mit Salat, Hauptgang Fleisch- oder Vegi mit viel Gemüse und zum Dessert Vanilleeis mit heissen Beeren. Die Talfahrt mit dem Sesseli war um einiges gemütlicher als diejenige vom Sonntag. Zurück in Wildhaus gönnten wir uns noch einen Kaffee vor der Heimreise.



Lieber Markus, liebe Monika, tausend Dank für dieses fantastisch schöne Pfingstwochenende. Wir kommen wieder, auf alle Fälle.


Monika Baumann

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Unknown member
Jun 15
Rated 5 out of 5 stars.

Ein sehr schöner Bericht von Monika Baumann. Gestaunt habe ich den Anfang mit der Bushaltestelle in Gebertingen. Genau da wo ich auch schon in den Bus stieg, weil ich in Gebertingen ein Haus habe; aber an Pfingsten war ich weit weg...... so ist es gut zu lesen, was ich da verpasst habe.


Bernhard im Oberdorf

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