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Ticino a piedi – Monte Comino 29./30. Juni


Am Samstag erreichten wir nach längerer Anreise schliesslich den Ausgangspunkt Intragna (Centovalli) unserer vielversprechenden Tessiner Genusswanderung auf den wenig begangenen Monte Comino. Die Glutofenhitze von 34° veranlasste die Mehrheit der 14 Teilnehmer, zunächst das kleine Seilbähnchen nach Costa hinauf zu benützen, um sich die ersten und wohl heisseren 300 der insgesamt 950 Höhenmeter einzusparen. Ein paar hitzeresistentere Teilnehmer um unseren unverwüstlichen Chris Zogg wollten es wissen und stiegen zu Fuss nach Costa hinauf. Im dortigen Grotto liessen wir uns alle erstmal kulinarisch mit typischen lokalen Spezialitäten verwöhnen, bevor wir gut genährt den schönen und mehrheitlich schattigen Säumerweg unter die Füsse nahmen. Obwohl wir das Marschtempo bei den tropisch anmutenden Temperaturen bewusst tief hielten, ging der schweisstreibende Aufstieg spürbar an unsere Energiereserven. Nach gut 2½ Stunden erreichten wir unser Tagesziel, die idyllische „Alla Capanna“, ein wunderschönes und einladendes Tessiner Berggasthaus mit atemberaubendem Ausblick auf die wildromantische Szenerie des Centovalli. Es war ein unbeschreibliches „Feeling“, bei diesem lauschigen Ambiente das wohlverdiente Bier zu geniessen und Gedanken und Seele etwas baumeln zu lassen. Nach einer verdienten Dusche wartete mit dem Rindsbraten und Polenta das kulinarische Highlight des Tages. Der Brasato ticinese, über 6 Stunden geschmort und mit reichlich Merlot in der Sauce, war absolute Spitzenklasse!! Den Abend liessen wir gemütlich ausklingen bei einem feinen Hauskaffee, einem Espresso, einem Grappa oder dem lokalen Nocino (Nussschnaps).

Am Sonntag erwartete uns ein reichhaltiges Frühstücksbuffet mit zahlreichen Köstlichkeiten aus lokalen Erzeugnissen. Noch selten hat der Schreiber in den Tessiner Bergen ein so gutes Frühstück genossen. Kurz nach 9 Uhr brach der grössere Teil der Gruppe via Madonna della Segna nach Calascio, unserem Picknickziel, auf. Rolf, der Organisator der unvergesslichen Tour, Monika, Chin und Anita nahmen es gemütlich und fuhren mit dem Seilbähnchen direkt nach Verdasio ins Centovalli hinunter. Unsere Wanderung durch schattenspendenden Bergwald gestaltete sich vor allem in den höheren Lagen sehr angenehm. Je weiter wir hinunter stiegen in Richtung Intragna, desto drückender und unerträglicher wurden die Temperaturen, zumal die schattigen Passagen zunehmend rarer wurden. Als unsere Gruppe schliesslich das Ziel Intragna erreichte, suchten wir zum Abschluss das lauschige Grotto Maggini mit eigener Kaffeerösterei auf, wo wir uns besonders an die verführerischen Dolci (Desserts) hielten. Wir genossen das schöne und schattige Grotto-Ambiente, bis wir um 15.30 gemeinsam die Rückreise in die Deutschschweiz antraten.

Unser Organisator Rolf Geissbühler hat uns mit diesem tollen Tessiner Wanderwochenende einmal mehr ein nachhaltiges Erlebnis beschert, dies in einer Ecke der Schweiz, die längst nicht allen vertraut ist. Ursula Völkle, die erst das fünfte Mal mit dem Zueri-Träff unterwegs war, sagte stellvertretend für viele: „Was für eine romantische Gegend, in diese Ecke der Schweiz wäre ich nie und nimmer alleine gekommen! Wer kennt schon den Monte Comino...?“

Markus Hirzel, 7. Juli 2019

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