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Guarda


Guarda… da kommen Erinnerung aus der Kindheit hoch, an ein Buch das ich doch so viel gelesen habe. Ja klar, die Geschichte von Schellenursli mit seinen Ziegen und der Glocke. Solche Gedanken gingen mir durch den Kopf, während wir mit dem Auto unterwegs ins malerische Dorf Guarda fuhren. Hoch über dem Talgrund auf einer Terrasse ist es schon von weitem sichtbar. Noch nie in Guarda war ein Dorfrundgang für mich schon fast zwingend. Diese liebevoll gepflegten Häuser mit ihren kleinen Fenstern und Malereien an den Fassaden sehen wirklich sehr hübsch aus. In einem kleinen Restaurant verweilend, geniesse ich diese kleine besondere Welt für einen Moment. Doch ein weiteres Ziel musste heute noch erreicht werden. Frisch gestärkt brechen wir zur Tuoi Hütte auf. Das erste Stück ging steil bergauf durch blühende Wiesen und kleinen Wäldchen. Oben auf einer Anhöhe den Piz Buin vor uns gings etwas flacher durch karges und felsiges Gelände dem Bach entlang. Der Himmel wurde zusehends dunkler, der Wind frischte auf und Nebelschwaden kamen uns entgegen. Gerade rechtzeitig bevor es richtig zu Regnen anfing erreichten wir die Hütte. Jetzt tat ein heisser, feiner Kräutertee seine Wirkung, gemütlich streckten wir unsere müden Füsse aus. Nach dem einfachen aber gut schmeckenden Nachtessen werden noch ein paar Jassrunden geklopft, bis es "Lichterlöschen" hiess. Frühmorgens, die Sonne war gerade aufgegangen machten wir uns am Sonntag auf zur Furcletta. Durch viel Geröll und über grosse Felsbrocken erreichten wir bei bestem Wetter den Passübergang und genossen die Superaussicht. Noch ein kleiner Schwatz mit weiteren Berggängern und weiter gings. Zuerst fast senkrecht hinunter, dann flacher an Bächen entlang wandernd, sahen wir da und dort einige Murmeltiere die pfeifend in die Löcher verschwanden oder, wenn sie sich sicher fühlten, auf Felsen sich sonnen. Da das Wetter sich von der besten Seite zeigte beschlossen wir, nicht nach Ardez sondern weiter wieder nach Guarda zu gehen. Der schöne Panoramaweg liess uns unsere müden Beine fast vergessen. Den Abschluss machte ein feines Dessert in Guarda. Vielen Dank der Organisatorin, es hat sich gelohnt.

Martin

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