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Wanderung Oberhalbstein, Parc Ela


Gut gelaunt traf die Gruppe „Hirzel“ bis auf den letzten der von St. Moritz angereist kam, im hübschen Dörfchen Rion in der Nähe von Savognin ein. Auf der sonnigen Terrasse des gemütlichen Restaurants nahmen wir die obligate Stärkung ein bevor wir uns immer noch schwatzend auf den Weg Richtung Somtgant machten. Fast gemütlich war der sanfte Aufstieg zwischen saftigen Wiesen und der herrlichen Aussicht auf die Bergriesen hinter uns. Das Wetter und die Temperatur war perfekt. Trotzdem fanden einige von uns, dass sie nicht so recht in Form seien und es doch etwas anstrengend sei. Nach einer Mittagspause mit Picknick stiegen wir weiter auf dem Panoramaweg dem höchsten Tagespunkt auf 2112 m entgegen. An einem idyllischen Weiher legten wir eine Verschnauf- und Trinkpause ein und konnten dabei die unzähligen Königslibellen bei ihren grazilen Flug beobachten. Wie üblich gab es auch bei dieser Züri-Träff Wanderung schnellere und gemächlichere Gipfelstürmer. Auf Somtgant im kleinen Beizli fand die Gruppe bei frischem Bergwind wieder zusammen.

Die Tagesetappe endete nach leichtem Abstieg im Skihaus Tigia wo wir mit feinen Apérobrötchen und Weisswein unseren gemütlichen Abend starteten. Trotz hohem Geräuschpegel (es war noch eine andere Gruppe dort die mind. doppelt so viele waren wie wir) wurden wir mit Bündner Spezialitäten kulinarisch verwöhnt. Mit vollen Bäuchen im Freien unter nächtlichen Berghimmel, staunten wir über die Millionen von Sternen. Astronomische Begriffe wie kleiner Wagen, Galaxis oder Polarstern konnte man hören, auch die Milchstrasse beeindruckt uns Unterländer immer wieder aufs neue. Müde legten wir uns in die recht komfort­ablen Betten im Zweierzimmer in Erwartung eines sonnigen zweiten Tages. Beim Frühstück konnte Mann und Frau enttäuschte Gesichter sehen – es regnete. Unser Tourleiter Markus entschied trotzdem wie geplant die Bergwanderung fortzusetzen, zum Glück! Der Weg führte uns langsam aber stetig aufwärts durch ein wildes unberührtes Tal. Der Regen liess fast unerwartet nach relativ kurzer Zeit nach und so konnten wir die Sicht in die zum Teil sehr schroffe Bergwelt bestaunen. Die Murmeltiere pfiffen und wer Glück hatte, konnte eines der scheuen Tiere sehen. Den Alpensalamander mitten auf unserm Weg wurde durch Ermahnung auf Vorsicht nicht übersehen. Alpensegler und ab und zu ein Greifvogel kreiste am Himmel. Die Alpenflora war dezent an der Seite unseres Pfades zu sehen. Für einige wurde das Atmen bei zunehmender Höhe und Anstrengung beschwerlicher aber wir gewannen kontinuierlich an Höhe und erreichten bei 2528 m die Fuorcla Starlera. Gigantisch diese Bergwelt, alle 16 BergwanderInnen waren beeindruckt über die imposante, wilde und steinige Aussicht, die nicht unbedingt an die Schweiz erinnert. Bei einem Weiher machten wir kurzen Halt und staunten nicht schlecht, dass auf dieser Höhe noch Kaul­quappen und andere kleine Lebewesen im Gewässer leben. Doch noch nicht genug mit Aufsteigen, es waren nochmals etwa 100 Höhenmeter zu überwinden. Endlich ist auch das geschafft und alle sind glücklich, sogar das Wetter spielt mit.

Da es eher frisch auf dem Gipfel ist, beschliessen wir bald den Abstieg unter die Füsse zu nehmen, um später windgeschützt unser mitgebrachtes Essen zu ver- tilgen. Da die Wolken wieder dunkler werden, lassen wir uns kurz entschlossen in einer Rinder- und Kuhweide nieder um eine Stärkung einzunehmen. Die neugierigen Augen der Vierbeiner kommen immer näher und zwei der Tiere bestaunen vor allem Beni aus nächster Nähe. Er bleibt stoisch sitzen und nimmt bewundernswert ruhig sein Mittagessen zu sich. Die Spannung mit den geifernden Kühen um uns herum wird durch Regentropfen beendet, d.h. die Siesta musste verschoben werden. Einige im Laufschritt, andere im normalen Tempo machten sich Richtung Tal auf. Im Val Faller wurden wir vom Rauschen des Bergbaches begleitet auf dem nassen von Kühen zertrampelten und Kuhfladen gepflasterten Weg. Die Musse zum Geniessen der verwunschenen Landschaft hatte wohl niemand von uns, die kehrte erst in der herzigen, romantischen Wanderhütte „Piz Platta“ zurück. Nach kurzer Zeit schien aber die Sonne wieder und so haben wir die feinen Bündnerplatten und den ausgezeichneten italienischen Weisswein bei bester Laune im Freien genossen.

Nach einem kurzen Abstieg stiess die Gruppe zu den Vorhergegangen in Mulengs. Wohlbehalten sind wir zurück in der Zivilisation mit Strassenverkehr und Kolonnen von Autos. Das Postauto, die Räthische Bahn sowie die SBB brachte uns müde Wanderer zurück nach Hause.

Als Neu-Züri-Träfflerin möchte ich mich und sicher auch im Namen der andern Beteiligten ganz herzlich beim Organisator Markus bedanken. Aber auch bei den Mitbeteiligten, die für eine gute Stimmung und nette Begleitung sorgten. Es war super! Ich freue mich jetzt schon auf weitere gelungene Wanderungen.

Christina

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